Diskussion über Infektionskontrolle und Handhygiene mit Professor Didier Pittet

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Emma Barrett
Global Market Associate Director for Healthcare and Infection Prevention
Dec 11, 2021

Emma Barrett, bei Diversey als Global Market Manager for Healthcare and Infection Prevention tätig, hatte die Gelegenheit am 5. Mai vor den World Hand Hygiene Day Celebrations mit Professor Didier Pittet zu sprechen. Sie wollte wissen, was er über die Kampagne und die globale Umfrage der WHO denkt.


#1 Diversey: Können Sie uns bitte etwas über sich selbst erzählen und erläutern, welche Rolle Sie für eines der World Health Organization Collaborating Centers spielen?

 

Professor Didier Pittet


Professor Didier Pittet: Ich heiße Professor Didier Pittet und ich war jahrelang der Direktor für das Infektionskontrollprogramm an den Universitätskliniken Genf in der medizinischen Fakultät. Ich habe das Programm im Jahr 1992 gestartet und ich habe mit der Weltgesundheitsorganisation an zahlreichen Themen gearbeitet. Der Hauptgrund für meine enge Zusammenarbeit mit der WHO und die Gründung des Collaborating Centre war die Arbeit rund um die Themen 'Infektionskontrolle und Handhygiene' im Sinne der Sicherheit für Patienten.

Um es kurz zu machen: Die WHO hat eine Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Genf begonnen, um Anfang der 90er Jahre eine Strategie für Handhygiene zu propagieren. Diese Strategie wurde von mehreren Krankenhäusern in unterschiedlichen Ländern auf der ganzen Welt unterstützt. Die WHO hat sich dann 2004 an mich gewandt, und mich gebeten, diese Kampagnen für Handhygiene auch in der restlichen Welt bekannt zu machen. Sie fragten mich, ob ich für die Weltgesundheitsorganisation die erste "Global Patient Safety Challenge" organisieren könnte, und ich habe Ja gesagt. Dies war die erste Patient Safety Challenge und sie nahm schnell Fahrt auf und mobilisierte Staaten auf der ganzen Welt.


Im Verlauf der ersten Challenge baten wir Gesundheitsminister, drei Dinge zu versprechen:

  • Die Existenz von therapieassoziierten Infektionen (HAI) in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf der ganzen Welt anzuerkennen.
  • Anzuerkennen, dass Handhygiene das wichtigste Mittel im Kampf gegen HAI ist, und dass die multimodale Strategie, die vom WHO Collaboration Center in Genf zusammen mit der WHO entwickelt worden war, genutzt werden kann, um die Bedeutung der Handhygiene überall bekannt zu machen. Dass der Maßstab für den Erfolg eine Verringerung der HAI und mikrobiellen Resistenz ist, und dass die Länder diese Strategie unterstützen sollen.
  • Wir baten die Länder, einige ihrer Ergebnisse und Aktivitäten zu teilen, so dass die gesamte Welt von diesen Erkenntnissen profitieren kann.

 

All dies wurde im Jahr 2005 in Gang gesetzt und heute, im Jahr 2019 haben insgesamt 142 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Handhygiene-Challenge unterzeichnet. Unterdessen wurden zahlreiche Initiativen gestartet. Dazu gehören Richtlinien für Handhygiene, einschließlich einem Multi-Tool, das auf einer multimodalen Umsetzungsstrategie basiert. Diese soll zu einer universellen Strategie ausgebaut werden, um Handhygiene auf der gesamten Welt zu etablieren. Wir ermutigen die Menschen nicht nur die Strategie zu übernehmen, sondern sie nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Denn erst dann ist es ihre eigene. Das erfolgt nach dem Prinzip "Adapt to Adopt".

 

#2 Diversey: Sie werden vorgestellt als der "Provokateur für Handhygiene". Ist das eine Bezeichnung, die Sie mögen, und wie sind Sie dazu gekommen?

 

Professor Didier Pittet: (lacht). Nicht ich habe diese Bezeichnung erfunden, das war das Ted Talk Team. Der anfängliche Titel "Handhygiene" galt nicht als sehr attraktiv und deshalb wollten sie etwas Aufregendes, damit die Menschen sich den Talk anhören. Aus diesem Grund haben sie wohl die Bezeichnung "Provokateur für Handhygiene" erfunden. Es gab viele Kandidaten, aber ich wurde bei den Vereinten Nationen als Vertreter für den Ted Talk vorgeschlagen, da ich die einzige Person aus Genf in der Schweiz war.

 

 

Nun, ich weiß nicht, ob ich tatsächlich ein Provokateur bin. Ich weiß nur, dass wir zu dieser Zeit im Rahmen der multimodalen Strategie eine wichtige Veränderung vorschlugen: An die Stelle der Reinigung mit Wasser und Seife sollte das Einreiben der Hände mit alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln treten.  Das war eine Revolution! Es wurden mehrere Artikel über eine Revolution in der Handhygiene geschrieben und mit Sicherheit über eine Revolution in der Patientenpflege. Einige meinten sogar, es handele sich um eine Revolution im Gesundheitswesen. Und ja, es war tatsächlich eine Revolution. Also kann ich mich irgendwo zwischen einem Provokateur und einem Revolutionär des Gesundheitswesens einordnen. Ich denke, ich muss nur noch einen Schritt tun, und dann kann ich den Titel ganz bestimmt annehmen. Allerdings mag ich ihn nicht mehr so sehr, denn eigentlich sollte ich nicht als Provokateur auftreten. Mit Sicherheit bin ich ein Innovator und zwar ein "radikaler" Innovator, einer, der die Art, wie Dinge getan wurden, vollkommen auf den Kopf stellt. Unsere mehrjährige Forschung hatte belegt, dass das Einreiben der Hände mit alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln statt des üblichen Waschens der Hände mit Wasser und Seife definitiv die Handhygiene verbessert. Und dies wiederum war eine Neuerung im Gesundheitswesen.

 

#3 Diversey: Jedes Jahr lenken Sie mit Kampagnen die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Handhygiene. Dabei ist die Kampagne am 5. Mai ein Höhepunkt. In den vergangenen Jahren standen bei der Kampagne unterschiedliche Themen im Mittelpunkt. Können Sie uns das diesjährige Thema verraten und erläutern, warum die Kampagne so wichtig ist?

 

Professor Didier Pittet: Das diesjährige Thema hat für uns eine hohe Bedeutung, was klar ist, weil wir es vorgeschlagen haben. Aber es ist auch sehr, sehr wichtig für die Weltgesundheitsorganisation. Es dreht sich um die Verfügbarkeit von Gesundheitsleistungen und damit um "Gesundheit für alle". Das ist das zentrale Anliegen der Weltgesundheitsorganisation und insbesondere des WHO Generaldirektors, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. Ich habe mich vor Kurzem mit Dr. Tedros getroffen, um die Botschaft des 5. Mai zu besprechen. Normalerweise entwickle ich selbst eine Botschaft für den 5. Mai, oder tue dies gemeinsam mit der WHO. Aber dieses Mal mache ich das gemeinsam mit Dr. Tedros. Und das sagt viel über die Bedeutung von universeller Gesundheitsfürsorge aus. Universelle Gesundheitsfürsorge, kurz gesagt "Gesundheit für alle", steht in einer direkten Verbindung mit Handhygiene. 
 

Warum sind beide miteinander verbunden? Wenn man eine universelle Gesundheitsfürsorge anstrebt, wenn man eine gute Gesundheitsfürsorge für alle auf dieser Welt möchte, dann geht das nicht ohne eine angemessene Handhygiene. "Saubere Pflege für alle" ist nur möglich, wenn jeder seine Hände sauber hält. "Saubere Pflege für alle", das heißt "Gesundheit für alle". Deshalb haben wir das Motto gewählt: "Saubere Pflege für alle, es liegt in Deinen Händen". Denn es ist abhängig vom Verhalten aller Menschen, die wir mobilisieren möchten: Gesundheitsministerien, Leiter von Gesundheitseinrichtungen, Verantwortliche für Vorbeugung gegen Infektionen und Kontrollmaßnahmen, Mitarbeiter im Gesundheitswesen und sogar Patienten oder Organisationen, die Patienten vertreten. 


Der Aufruf in diesem Jahr lautet: Jeder sollte auf saubere Hände achten, auch die Patienten. Wir teilen den Patienten mit, dass es ihr Recht ist, saubere Hände zu fordern, dass es ihr Recht ist, Gesundheit für alle zu fordern, Saubere Pflege für alle! Für mich ist das ein zentrales Anliegen, wie für jeden in der WHO und insbesondere für Dr. Tedros, den Generaldirektor der WHO. Deshalb ist es so wichtig, das diesjährige Thema mit unserer Kampagne zu verbinden.

Wichtig ist auch die globale Umfrage, die Anfang dieses Jahres gestartet wurde. Krankenhäuser werden aufgefordert, sich bis zum 16. Juli an dieser Umfrage zu beteiligen. Sie sollen ihre Möglichkeiten überprüfen, mit Hilfe von zwei Tools ein starkes und erfolgreiches Programm zur Infektionskontrolle aufzubauen. Das erste ist das Rahmenwerk für die Bewertung von Prävention und Eindämmung von Infektionen (IPCAF), das von der WHO und dem WHO Collaborating Centre entwickelt wurde. Das zweite ist ein Tool, das wir seit mehreren Jahren einsetzen. Es heißt das "WHO-Rahmenwerk zur Selbstbewertung der Handhygiene". Es misst die Fähigkeit einer Institution, Handhygiene umzusetzen. Die Umfrage finden Sie hier.

Das WHO-Rahmenwerk zur Selbstbewertung der Handhygiene wurde 2010 entwickelt und ein Jahr später validiert. Seitdem wird es fast überall eingesetzt. Im Jahr 2011 haben wir weltweit eine Umfrage unter Krankenhäusern durchgeführt. Wir wollten herausfinden, inwieweit sie in der Lage sind, Handhygiene zu fördern. Wir haben diese Umfrage 2015 wiederholt und in diesem Jahr werden wir sie erneut durchführen. Dann können wir Vergleiche ziehen und sehen, ob die Krankenhäuser Maßnahmen zur Verbesserung der Handhygiene ergriffen haben. Und das ist tatsächlich der Fall! Durch einen Vergleich der Daten aus den Jahren 2011 und 2015 konnten wir nachweisen, dass Krankenhäuser auf der ganzen Welt in der Lage waren, die Handhygiene zu verbessern. Wir hoffen, dass wir im Jahr 2019 weitere Fortschritte konstatieren können.  Ich glaube, dass dies eintreten wird. Das gilt zumindest für viele Krankenhäuser, die ich auf der ganzen Welt besucht habe.

  

#4 Diversey: Und was macht die WHO mit diesen Informationen?

Professor Didier Pittet: Die WHO verfasst einen anonymen Bericht. Wir geben nicht an, welche Krankenhäuser teilgenommen haben, aber es werden Durchschnittswerte veröffentlicht. Die Idee ist, sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Denn dann wissen wir, wie viel wir wie und wann tun müssen, um die Situation in bestimmten Ländern und Regionen der Welt zu verbessern.

Obwohl die Umfrage anonym ist, dürfen wir veröffentlichen, ob das entsprechende Krankenhaus sich in der Schweiz oder in Ghana, in New York oder in Hongkong befindet. Durch diese Daten erfahren wir, wie sich die Krankenhäuser in bestimmten Regionen entwickeln. Das ist wichtig für die Krankenhäuser, denn sie können sich selbst einschätzen. Sie können herausfinden, ob sie Durchschnitt sind oder unter den Besten rangieren. Es ist gut für sie zu wissen, dass sie sich weiterhin um Fortschritte bemühen müssen. Alle zusammen mit diesen Tools und unterstützt von anderen, die ihnen dabei helfen, voranzukommen. Und das ist genau das, was wir erzielen möchten.

 

#5 Diversey. Können Sie erläutern, warum eine Einrichtung für Gesundheitsfürsorge sich an der Umfrage beteiligen und ihre Daten eingeben sollte?

Professor Didier Pittet: Gut, natürlich vor allem deshalb, weil diese Tools nützlich für sie sind. Ich selbst nutze diese Tools jedes Jahr in meiner Institution - obwohl wir weltweit zu den besten Krankenhäusern zählen, wenn es um die Förderung der Handhygiene geht. Ich kann nur sagen, dass sich mit Hilfe der Tools die Fortschritte überwachen lassen. Wir haben bemerkt, dass wir uns ständig verbessern müssen. Der wichtigste Grund, warum ein Krankenhaus seine Kapazität für ein erfolgreiches Programm zur Prävention und Eindämmung von Infektionen sowie zur Förderung der Handhygiene überwachen sollte, ist der eigene Nutzen.

Am Ende, wenn sie den Fragebogen ausgefüllt haben, erhalten Sie eine Punktzahl. Ganz egal, ob das Ergebnis 350 oder 420 lautet - sie können es mit den Ergebnissen der Vorjahre vergleichen. In Italien, Australien, Rumänien und vielen anderen Ländern wurden die Daten schon vorher veröffentlicht. So können Krankenhäuser untereinander Vergleiche anstellen und das ist sehr wichtig. Es ist ein Benchmarking-System. Sie können sich mit dem Rest der Welt, innerhalb Ihrer Region oder mit einem anderen Land vergleichen. Alles wird offiziell in einem Bericht noch vor Jahresende (2019) veröffentlicht

 

#6 Diversey: Sie haben dabei geholfen, die WHO Private Organizations for Patient Safety (POPS - Privatorganisationen für Patientensicherheit) ins Leben zu rufen. Warum ist die POPS Ihrer Meinung nach wichtig?

Professor Didier Pittet: Die Idee kam auf, weil sehr viele Unternehmen auf der ganzen Welt mir oder der WHO Fragen über Gesundheit in unterschiedlichen Domänen stellten. Für mich ist es unmöglich, nur mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das habe ich noch nie getan und das werde ich auch nie tun.  Ich werde weiterhin mit ALLEN Unternehmen zusammenarbeiten, die Handhygiene unterstützen möchten, die für eine Verhaltensänderung eintreten, die die besten Produkte für die Handhygiene propagieren, die die beste Einstellung fördern, die Aktionen zur Mobilisierung eines Landes unterstützen, die Forschungsprogramme fördern, usw.

Wir sitzen mindestens zwei Mal im Jahr mit POPS-Unternehmen zusammen, um eine Agenda zu diskutieren. Das kann die kommende Kampagne am 5. Mai sein oder gemeinsame Projekte, die wir entwickeln oder ein Forschungsprogramm, das sinnvoll ist. Wir gehen gegen Probleme wie Fake News vor und diskutieren, wie wir gemeinsam humanitäre Projekte auf die Beine stellen können. 

Als 2014 in Westafrika Ebola ausbrach, haben alle Unternehmen innerhalb von 2 Wochen sofort reagiert und große Mengen von alkoholbasierten Desinfektionsmitteln für die Hände bereitgestellt. Die haben wir dann beim Ausbruch von Ebola nach Afrika verschifft, wo derartige Mittel gar nicht vorhanden waren. Wir möchten diese Art von gemeinsamen Projekten weiterentwickeln, um die Patientensicherheit zu verbessern und um Menschenleben zu retten.

Interessant ist die Verteilung der Unternehmen. Einige legen den Schwerpunkt auf Forschung, um neue Produkte auf den Markt zu bringen. Andere haben sich auf den Vertrieb von Produkten spezialisiert oder sind Experten für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Und mit all den Unternehmen, die zu POPS gehören, können wir die ganze Welt abdecken. 


Die WHO kann in nur 6 unterschiedlichen Sprachen kommunizieren. Das sind die offiziellen Sprachen der WHO: Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Arabisch und Chinesisch. Aber wir brauchen natürlich mehr. Wir benötigen slawische Sprachen, wir brauchen afrikanische Sprachen, wir brauchen Indonesisch usw. Gemeinsam mit der POPS können wir das schaffen. Im vergangenen Jahr haben wir 192 der insgesamt 194 Länder auf der Welt abgedeckt. Das ist ein fantastisches Beispiel dafür, wie all diese Unternehmen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, erfolgreich sein könnten.

Diversey: Können Sie mehr über die Rolle von POPS sagen?

Die Rolle von POPS ist entscheidend. POPS unterstützt mit talentierten Grafikern und Experten für digitales Marketing. Sie tauschen Ideen aus, übersetzen Materialien in unterschiedliche Sprachen und was besonders wichtig ist: Sie verteilen diese Materialien über den gesamten Globus.

Ein Mitglied der POPS bemerkte während einem unserer Treffen, dass offensichtlich keiner am Tisch allein in der Lage sei, die ganze Welt abzudecken. Einige der Unternehmen sind sehr aktiv in Indonesien und andere mehr in Nordeuropa oder Lateinamerika. Gemeinsam erreichen wir die ganze Welt mit dieser Kampagne. Das ist ein Schlüsselelement, denn diese Personen besuchen aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit Krankenhäuser und Gesundheitszentren auf der ganzen Welt. Dabei geben sie die von uns entwickelten Materialien an diese Einrichtungen weiter und verbreiten unsere Botschaft.

In einigen Krankenhäusern gibt es nur eine einzige Krankenschwester, die als Teilzeitkraft für die Infektionsbekämpfung zuständig ist. Und die hat wahrscheinlich keine Zeit, in diesem Jahr auch nur einen einzigen Blick auf die Materialien unseres Programms zu werfen oder vielleicht nur den Slogan der Kampagne wahrzunehmen. Selbst wenn sie sich das ansehen würde, hätte sie sicher keine Zeit, die 100 Poster auszudrucken und an die Wände des Krankenhauses zu hängen. Und genau deshalb ist POPS so wichtig.

Es ist mit Sicherheit eine sehr, sehr einzigartige Bewegung, die wir geschaffen haben, die sehr, sehr erfolgreich ist. Und nicht zuletzt kommunizieren die Unternehmen über Social Media. Dieses Interview ist ein gutes Beispiel dafür. Heute wird unsere Kampagne größtenteils über Social Media entwickelt und es funktioniert!  Im vergangenen Jahr haben wir wahrscheinlich mehr als 250 Millionen Menschen mit unserer Kampagne erreicht. Das kann kein Unternehmen allein leisten. Wir können das nur gemeinsam erreichen.  

 

#7 Diversey: Was möchten Sie Menschen sagen, die im Gesundheitswesen arbeiten und die heute vielleicht dieses Interview lesen?

Professor Didier Pittet: Erst einmal wünsche ich mir natürlich, dass die Institution, in der diese Person arbeitet, und die Person selbst sich an unserer globalen Umfrage beteiligt haben. Falls das nicht der Fall ist, können sie das nachholen, und sie können ihr Krankenhaus auch immer noch in der WHO-Datenbank registrieren. Sie können sich selbst bewerten und sie können in ihrer Institution Maßnahmen ergreifen, sobald sie ihre Punktzahl kennen.

Und dann würde ich natürlich alle ermutigen, sich an der Kampagne vom 5. Mai zu beteiligen. Wenn wir sagen "Kampagne vom 5. Mai", dann meinen wir, dass wir zwischen dem 1. oder 2. Mai und dem 10. oder 15. Mai auf der ganzen Welt feiern. Es hängt vom Land ab, aber am 5. Mai finden überall wichtige Aktivitäten statt. In diesem Jahr fällt der 5. Mai auf einen Sonntag. Wir in Genf zum Beispiel werden den "5. Mai" am 2. Mai feiern. Am 3. Mai werde ich auf der ganzen Welt eine Webber Teleklasse leiten. Am 4. Mai halte ich eine Vorlesung in Genf. Am 5. Mai bin ich auf Social Media aktiv. Am 6. Mai bin ich ebenfalls auf Social Media usw.

Es ist klar, was wir mit dem "5. Mai" meinen: Gemeinsam feiern wir die Handhygiene in der Zeit um den 5. Mai. Aber wichtiger ist, dass wir Tools und Aktivitäten bieten, mit denen Sie sich während des gesamten Jahres beschäftigen können. Und das ist wirklich wichtig.

In diesem Jahr schlagen wir auch Solidaritätsketten vor. Die erste Solidaritätskette war am Weltgesundheitstag im WHO-Gebäude (5. April 2019) entstanden. Wir schlagen auch vor, dass alle Krankenhäuser im ganzen Jahr solidarisch daran arbeiten, eine gute Gesundheitsfürsorge und Gesundheit für alle zu bieten und dabei unsere Kampagne "Saubere Pflege für alle, es liegt in Deinen Händen" zu beherzigen.

 

 

Diversey möchte Professor Pittet danken, dass er sich die Zeit genommen hat, diese wichtigen Themen mit uns, unseren Kunden und unseren Lesern zu diskutieren. Wir appellieren an alle Gesundheitseinrichtungen, sich an der Kampagne zu beteiligen, an der Umfrage teilzunehmen und sich im Mai in einer Solidaritätskette die Hände zu reichen.